PAOLA LOPEZ –
Die Summe unserer Teile
"Ihre Großmutter hat ihre Geschichte zurückgelassen. Zuerst freiwillig und erfolglos, dann gezwungenermaßen. Auch Lucy hat sich von ihrer Geschichte getrennt. Aber der Vergleich mit ihrer Großmutter scheint ihr vermessen. Ihre Großmutter entkam immerhin dem Zweiten Weltkrieg. Lucy musste nur ihre Mutter entfliehen, und jetzt hat die sie eingeholt."
Paola Lopez hat eine wunderbare Familiengeschichte über drei Frauengenerationen geschrieben:
Die Großmutter, Lyudmila, Chemikerin, flieht im 2. Weltkrieg aus Polen in den Libanon.
Die Mutter, Daria, Kinderärztin, verlässt den Libanon für ein Leben in Deutschland.
Die Tochter, Lucy, Informatikstudentin, macht sich von Deutschland auf den Weg nach Polen, um ihre Wurzeln zu erkunden, die sie einfach nicht loslassen wollen.
Die drei Frauen verbindet die Wissenschaft, doch es trennt sie ihre Sprachlosigkeit. Jede Tochter möchte es besser machen als die eigene Mutter und bemerkt zu spät, dass die Distanz zwischen den Frauen, zwischen den Generationen, immer größer wird und das Generationentrauma immer weitergetragen wird und sich verfestigt.
Dadurch, dass Paola Lopez die Geschichte aus drei Perspektiven erzählt, haben drei Wahrheiten die Möglichkeit nebeneinander zu existieren - denn so funktionieren Familien, die perfekte Familie ist (zum Glück) eine Utopie.
Ich mag Familiengeschichten, in denen die Frauen und "das Päckchen das sie zu tragen haben" im Mittelpunkt stehen und da hat die Autorin mit Die Summe unserer Teile bei mir absolut ins Schwarze getroffen.
Einfühlsam und in ruhigem Ton erzählt, stimmt dieser Roman zugleich nachdenklich und berührt.
Absolute Leseempfehlung!
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